"Patienten tragen ihren eigenen Arzt in sich. Sie kommen zu uns und wissen nichts von dieser Wahrheit. Das Beste, was wir tun können, ist, dem inneren Heiler unserer Patienten die Chance zu geben, seine Arbeit zu tun."
-Albert Schweitzer-
Die Hypnotherapie (auch: Hypnosetherapie) ist ein psychotherapeutisches Verfahren, welches Hypnose bzw. hypnotische Trancezustände zur Heilung oder Linderung seelischer und körperlicher Leiden nutzt. Sie gilt als eine der ältesten Heilkünste der Menschheit und ihre Wirksamkeit wurde in den letzten Jahrzehnten durch viele Studien belegt. Seit 2006 zählt sie auch in Deutschland zu den wissenschaftlich anerkannten Verfahren der Psychotherapie.
Der Schwerpunkt meiner hypnotherapeutischen Arbeit liegt in der Hypnoanalyse, einem ursachenorientierten Verfahren, mit dessen Hilfe sich auch tiefliegende und langanhaltende Probleme schnell und nachhaltig überwinden lassen. Die Behandlung erfolgt in einem Bruchteil der Zeit von herkömmlichen Therapieverfahren und erfordert erheblich weniger Aufwand als klassische Hypnosetherapien auf Suggestionsbasis.
Zentral ist hierbei der Gedanke, dass psychische Probleme, wie z.B. Angststörungen, Phobien, depressive Episoden oder psychosomatische Beschwerden, häufig emotionale Ursprünge bzw. Auslöser haben. Ziel und Inhalt der Hypnoanalyse ist es, diese auslösenden Momente zu suchen, zu finden und in ihrer Wirkung zu neutralisieren. Sind die belastenden emotionalen Erfahrungen der Vergangenheit aufgelöst, ist der Weg frei für den Heilungsprozess in der Gegenwart. Körper, Geist und Seele können wieder "aufatmen" und gesunden.
Was ist Hypnose und wie fühlt sich das an?
Hypnose ist für die meisten Menschen ein äußerst angenehmer Zustand wohliger Entspannung auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene. Während der Hypnose tritt unser bewusstes Denken in den Hintergrund und der Zugang zu unserem Unterbewusstsein und unseren Gefühlen ist erleichtert. Hypnose fühlt sich so natürlich an, dass manche Klienten im Nachhinein meinen, sie waren gar nicht in Hypnose.
Wie funktioniert therapeutische Hypnose?
In der therapeutischen Hypnose wird die direkte Kommunikation mit dem Unterbewusstsein genutzt, um negative Gefühle und Erlebnisse zu verarbeiten, die häufig die Ursache für psychische oder körperliche Symptome darstellen. In vielen Fällen sind diese gefühlsgeladenen, problemauslösenden Ereignisse der Vergangenheit den Klienten auf bewusster Ebene nicht mehr zugänglich.
Kann jeder Mensch hypnotisiert werden?
Prinzipiell ja, denn Hypnose ist ein natürlicher Zustand fokussierter Aufmerksamkeit, den jeder Mensch mehrmals täglich erlebt, z.B. bei erhöhter Konzentration oder monotonen Tätigkeiten. Die Trancefähigkeit kann durch regelmäßige Übungen (z.B. Selbsthypnose) trainiert werden. Allerdings können ein gesteigertes persönliches Kontrollbedürfnis, bestimmte Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten die Trancefähigkeit auch negativ beeinflussen.
Ist Hypnose unbedenklich?
Ja, wenn sie von gut ausgebildeten Hypnotherapeuten ausgeübt wird und keine Kontraindikationen vorliegen (s.u.). Leider sind heute immer noch viele verzerrte Vorstellungen über Hypnose im Umlauf, z.B. der Hypnotiseur könne von außen, ohne Zutun der Klienten oder sogar gegen deren Willen, irgendetwas bewirken. Diese haben mit einer professionellen therapeutischen Hypnose jedoch nichts gemein.
Wie lange dauert eine Hypnose-Sitzung?
Je nach Anlass, Zielstellung und persönlicher Verfasstheit der Klienten dauert eine Sitzung in der Regel zwischen 1,5 und 2,5 Stunden. Oft bewährt es sich in der Praxis, nicht auf die Uhr zu schauen, sondern die während der Sitzung auftauchenden Themen direkt aufzugreifen und so die Lösungsarbeit im Fluß zu halten.
Wie viele Sitzungen sind notwendig?
Die erforderliche Anzahl von Sitzungen für einen nachhaltigen Erfolg ist unterschiedlich und abhängig von der Komplexität des jeweiligen Themas und der Bereitschaft der Klienten, Veränderung geschehen zu lassen. Positive Entwicklungen stellen sich oft schon nach der ersten Sitzung ein. Die meisten Klienten nehmen zwischen 3-4 Sitzungen im Abstand von 1-3 Wochen in Anspruch.
Welche Voraussetzungen sollte ich mitbringen?
Für eine erfolgreiche Hypnotherapie sollte die grundsätzliche Bereitschaft vorhanden sein, aktiv am Therapieerfolg mitzuwirken und sich emotional zu öffnen, denn Hypnotherapie bedeutet in vielen Fällen Arbeit an den eigenen Gefühlen. Zudem dürfen keine Kontraindikationen (s.u.) vorliegen.
Wann darf Hypnose nicht eingesetzt werden?
Es gibt eine Reihe von absoluten und relativen Kontraindikationen. Hierzu zählen bestimmte psychische Erkrankungen (z.B. Persönlichkeitsstörungen, Schizophrenie oder bipolare Störungen), Anfallserkrankungen (z.B. Epilepsie) oder Erkrankungen des zentralen Nervensystems (z.B. Demenz). Nach kardiovaskulären Ereignissen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Thrombose sollte eine hypnotherapeutische Behandlung erst mit ausreichend zeitlichem Abstand und nur unter Rücksprache mit einem behandelnden Arzt erfolgen.